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Teure Rettung von Monte dei Paschi Bankenrettung treibt Italiens Schulden in die Höhe

Banca Monte dei Paschi di Siena: Rettung der Pleite-Bank vollständig in Italiens Defizitzahlen enthalten

Banca Monte dei Paschi di Siena: Rettung der Pleite-Bank vollständig in Italiens Defizitzahlen enthalten

Foto: Mattia Sedda/ dpa

Das Defizit im italienischen Staatshaushalt ist im vergangenen Jahr wegen der Rettung zweier Banken höher ausgefallen als bislang angenommen. Es lag bei 2,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), wie das Statistikamt Istat am Mittwoch in Rom mitteilte. Die Behörde revidierte damit Angaben vom März, die 1,9 Prozent ergaben. Dennoch bleibt der Wert aber dennoch sowohl unter dem des Jahres 2016 von 2,5 Prozent als auch unter der zulässigen EU-Obergrenze von drei Prozent.

Notwendig wurde die Korrektur durch die Rettung zweier Banken in der Region Venetien durch Staatshilfen. Dem europäischen Statistikamt zufolge erhöhte sich das Defizit dadurch um 4,7 Milliarden Euro.

Auch die Rettung der toskanischen Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena spiegelt sich in den neuen Zahlen nun vollständig wider.

Italiens Schuldenquote doppelt so hoch wie die Quote Deutschlands

Die scheidende Regierung von Ministerpräsident Paolo Gentiloni strebt für das laufende Jahr eine Neuverschuldung von 1,6 Prozent an. Die bei der Parlamentswahl im März gestärkte Fünf-Sterne-Bewegung und die rechte Lega haben Steuersenkungen und höhere Sozialausgaben versprochen, was das Defizit hoch treiben würde.

Italien gehört zu den am höchsten verschuldeten Industriestaaten. Der Schuldenberg entsprach 2017 rund 131,8 Prozent des BIP. Zum Vergleich: Die deutsche Schuldenquote ist mit 64,1 Prozent nicht einmal halb so hoch.

la/reuters