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Alphabet: Die wichtigsten Bausteine der Holding

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Ärger um heimliche Milliardenzahlungen an Apple Google will dieser Frau an den Kragen

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Alphabet: Die wichtigsten Bausteine der Holding

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Der Slogan "don't be evil" ist längst aus dem Google-Auftritt verschwunden. Die neue Konzernmutter Alphabet hat das Ganze auf "do the right thing" eingedampft.  Allerdings ist fraglich, ob eine aktuelle Einschüchterungsstrategie Googles diese selbst gesteckten Forderung auch erfüllt, wie wirtschaftlich nachvollziehbar sie auch sein mag.

Und das kam so: Bei einem Patent-Prozess Googles gegen Oracle  hatte eine Anwältin Zahlen verlesen, um die schiere Größe des Google-Geschäftes zu illustrieren. Zahlen, die Google  lieber geheim gehalten hätte.

Unter anderem geht aus der Auflistung der Anwältin hervor, dass Google dem Rivalen Apple  eine Milliarde Dollar gezahlt habe, um die Google-Suchmaske auf dem iPhone unterzubringen. Und dass Apple zudem am erzielten Umsatz beteiligt wurde. Die Rede war von 34 Prozent.

Und das war noch nicht alles: Auch dass Google mit dem Betriebssystem Andoid einen Gewinn von 22 Milliarden Dollar erzielt, wurde erwähnt - bei einem Umsatz von 31 Milliarden Dollar. Zahlen, die die Anwältin laut Google vertraulichen Gerichtsdokumenten entnommen habe.

Google macht Druck - und dringt auf Löschung

Die betroffenen Unternehmen fanden die ungewollte Transparenz wenig erfreulich - und beantragten prompt die Löschung aus den Gerichtsdokumenten . Das geschah zwar wenig später. Doch ein Reporter der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte aufgepasst - die Zahlen waren in der Öffentlichkeit, unwiderruflich.

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Dass Google den 9-Milliarden-Dollar-Prozess gegen Oracle gewonnen hat , dürfte für den Konzern zwar ein Trost gewesen sein. Um aber künftig solche Leaks zu verhindern und auch Anwälte der Gegenseite von einem zu offensiven Umgang mit Informationen abzuschrecken, fordert Google nun Sanktionen gegen Oracle und seine Anwältin Annette Hurst.

Und ist offenbar nicht bereit, locker zu lassen.

Nachdem ein erstes Schreiben an die betroffenen Richter  zunächst ohne Resultat geblieben war und die Richter den Suchmaschinenkonzern auf einen Zeitpunkt nach dem Prozess vertröstet hatten, legte Google kürzlich noch einmal in einemzweiten Brief nach , in dem der Konzern neben finanzieller Entschädigung für entstandene Anwaltskosten auch weitere Konsequenzen für Oracle und seine Verteidigung fordert.

Die klare Nachricht: Abschreckung. Auf dass es kein weiterer Jurist und auch kein Unternehmen es wage, Informationen zu veröffentlichen, die Google lieber geheim halten will.

"Do the right thing" - oder was Google dafür hält, soll künftig offenbar auch für andere gelten.

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