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Milliardenschwere Anleihenkäufe EZB kauft Bonds von VW, Daimler und Co - und von Robert Bosch

Autozulieferer und mehr: Die Robert Bosch GmbH ist für die Europäische Zentralbank offenbar von Interesse

Autozulieferer und mehr: Die Robert Bosch GmbH ist für die Europäische Zentralbank offenbar von Interesse

Foto: Thomas Kienzle / AP

Die Europäische Zentralbank hat ihre in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe leicht ausgebaut. In der Woche bis zum 15. Juli nahmen die Währungshüter Staatsanleihen der Euro-Länder im Volumen von 16,31 Milliarden Euro in ihre Bücher, wie die EZB am Montag mitteilte. In der Woche zuvor waren es 16,10 Milliarden Euro.

Damit erwarben die EZB und die nationalen Notenbanken seit Programmstart im März 2015 Staatspapiere im Volumen von 910,95 Milliarden Euro. Die Zentralbank will das Programm noch bis mindestens Ende März 2017 fortsetzen.

Auch die Käufe im Zuge ihres neuen Firmenanleihen-Programms bauten die Währungshüter vergangene Woche auf 1,95 Milliarden Euro von zuvor 1,68 Milliarden Euro aus. Damit hat die EZB inzwischen Unternehmensanleihen im Volumen von insgesamt gut zehn Milliarden Euro gekauft. Am Freitag habe das Volumen der entsprechenden Papiere in der Bilanz bei 10,427 Milliarden Euro gelegen, teilte die Notenbank mit.

Die Bundesbank, die für die EZB als eines von sechs Instituten mit den Käufen befasst ist, hat zudem die Namen der Firmen veröffentlicht , deren Anleihen erworben wurden. Demnach wurden bereits unter anderem Anleihen der Dax-Unternehmen Allianz , Daimler , Bayer , Metro , BASF  und Volkswagen  erworben. Zudem werden Anleihen nicht an der Börse notierter Firmen aufgelistet, wie etwa der Robert Bosch GmbH. Auch Schuldtitel von Familienunternehmen wie die des Scheinwerfer-Spezialisten Hella und des Schraubenhändlers Würth sind darunter.

Die Bundesbank ist eine von sechs nationalen Notenbanken, die im Auftrag der EZB Firmenbonds aufkauft. Das Firmenanleihen-Programm startete am 8. Juni.

Die Euro-Hüter wollen mit ihrem inzwischen auf 1,74 Billionen Euro angelegten Wertpapier-Programm - Regionalanleihen, Hypothekenpapiere und Pfandbriefe eingeschlossen - der Konjunktur unter die Arme greifen und für mehr Inflation im Währungsraum sorgen. Die Anleihe-Renditen sollen gesenkt werden. Die EZB will damit Geldhäuser anregen, weniger in diese Titel zu investieren und stattdessen mehr Kredite an Firmen und Haushalte zu vergeben.

Dies soll die Wirtschaft anschieben und so auch die Preisentwicklung, die aus Sicht der EZB momentan viel zu schwach ist. Die EZB strebt knapp 2 Prozent Inflation als Idealwert für die Wirtschaft an. Im Juni zogen die Verbraucherpreise hingegen lediglich um 0,1 Prozent an.

cr/rtr

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