Zum Inhalt springen

Exporte brechen ein Russland-Krise belastet Maschinenbauer immer stärker

Von mm-newsdesk
Werkzeugbau: "Abwärtstrend bei den Maschinenbauexporten hat sich zu Beginn dieses Jahres noch beschleunigt"

Werkzeugbau: "Abwärtstrend bei den Maschinenbauexporten hat sich zu Beginn dieses Jahres noch beschleunigt"

Foto: Dmg Mori Seiki / picture alliance / dpa

Die Wirtschaftskrise in Russland und der politische Streit mit der Europäischen Union (EU) hinterlassen immer tiefere Spuren im deutschen Maschinenbau. Die deutschen Maschinenexporte in das Land sanken im ersten Quartal 2015 um gut 28 Prozent zum Vorjahr, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt mitteilte.

"Leider hat sich der Abwärtstrend bei den Maschinenbauexporten zu Beginn dieses Jahres noch beschleunigt", sagte VDMA-Präsident Reinhold Festge. In der Rangliste der wichtigsten Abnehmerländer sei Russland von Platz vier 2013 inzwischen auf Rang zehn zurückgefallen.

Deutsche Industrie ohne Frühjahrsbelebung - Deutsche Bank senkt Prognose

Die deutsche Industrie geht ohne Schwung in den Sommer. Der Einkaufsmanagerindex sank im Mai um einen Zähler auf 51,1 Punkte, wie das Markit-Institut am Montag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 500 Betrieben mitteilte. Das Barometer liegt damit nur noch knapp über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. "Der Aufwärtstrend der deutschen Industrie verliert derzeit an Kraft", sagte Markit-Ökonom Oliver Kolodseike.

Die Experten der Deutschen Bank trauen Europas größter Volkswirtschaft inzwischen nicht mehr so viel Wachstum zu wie noch vor wenigen Wochen: Die Ökonomen senkten ihre Prognose für 2015 von 2,0 auf 1,6 Prozent.

Ein Grund dafür ist die schwächelnde Nachfrage aus großen Schwellenländern wie China und Brasilien, in die etwa 40 Prozent der Exporte gehen. Die chinesische Industrie schrumpfte im Mai bereits den dritten Monat in Folge, ermittelten die Großbank HSBC und das Markit-Institut bei ihrer Umfrage unter vorwiegend kleinen und mittelgroßen Unternehmen.

Mehr Impulse aus der Euro-Zone

Mehr Impulse für die exportabhängige deutsche Wirtschaft kommen derzeit aus der Euro-Zone: Hier stieg das Markit-Barometer um 0,2 auf 52,2 Zähler. Die Daten deuten dem Institut zufolge daraufhin, dass das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone im laufenden zweiten Quartal mit 0,4 Prozent genau so stark wachsen könnte wie zu Jahresanfang. Während es in der spanischen und italienischen Industrie demnach deutlich nach oben geht, schwächelten die beiden größten Volkswirtschaften. "So ging es mit Frankreichs Industrie im Mai weiter bergab, und Deutschlands Industriesektor vermeldete auch nur noch mageres Wachstum", erklärte Markit-Chefökonom Chris Williamson.

la/dpa/reuters

Mehr lesen über