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Bundesbank-Präsident warnt Schäuble Bundesbank-Gewinn könnte komplett ausfallen

Von mm-newsdesk
Kein Schub mehr für Schäuble: Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnt Bundesfinanzminister Schäuble vor einem einbrechenden Bundesbankgewinn, falls Griechenland aus dem Euro austreten sollte. Schäuble könne kein Geld mehr von der Bundesbank einplanen, was in den nächsten Jahren Milliardenlöcher in die Haushaltsplanungen reißen würde

Kein Schub mehr für Schäuble: Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnt Bundesfinanzminister Schäuble vor einem einbrechenden Bundesbankgewinn, falls Griechenland aus dem Euro austreten sollte. Schäuble könne kein Geld mehr von der Bundesbank einplanen, was in den nächsten Jahren Milliardenlöcher in die Haushaltsplanungen reißen würde

Foto: AP/dpa

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat nach einem Pressebericht vor einem Ausfall der Bundesbankgewinne bei einem Euro-Austritt Griechenlands gewarnt. Die Bundesregierung müsse sich darauf einstellen, dass die Bundesbank in den kommenden Jahren nicht wie üblich einen Gewinn an die Staatskasse überweisen könne, habe Weidmann vergangenen Mittwoch bei einer Kabinettssitzung gesagt. Dies würde in den kommenden Jahren Milliardenlöcher in die Haushaltsplanung reißen.

Bisher habe Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble einen Bundesbank-Gewinn von jährlich 2,5 Milliarden einkalkuliert. Die Bundesbank habe zwar bereits Rückstellungen von 14,4 Milliarden Euro für die Risiken der Euro-Krise gebildet. Doch diese würden wohl im Falle eines Grexits nicht ausreichen, berichtete das "Handelsblatt" online .

Die Rückstellungen sollten vor allem mögliche Verluste aus Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank ausgleichen. Noch immer hält die EZB griechische Staatspapiere im Wert von 20 Milliarden Euro. Fallen diese aus, macht sie Verluste. Das trifft auch die Bundesbank, die mit knapp einem Viertel an den Gewinnen und Verlusten der EZB beteiligt ist.

Im Falle eines Euro-Austritts drohten jedoch viel größere Verluste. So habe Griechenland Verbindlichkeiten im internen Verrechnungssystem der Euro-Notenbanken Target von rund 110 Milliarden Euro. Einen Teil der Summe müsste die EZB wohl abschreiben, für die ebenfalls ein dreistelliger Milliardenbetrag im Feuer steht.

Das würde bedeuten, dass sie jahrelang ihre Gewinne zur Bilanzbereinigung nutzen müsste und nicht mehr an die nationalen Notenbanken ausschütten könnte. Die Folge: Auch die Bundesbank würde praktisch keinen Gewinn mehr machen.

rei mit dpa-afx
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