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Absturz unter den Fonds Anleger ziehen Milliarden aus Goldman-Sachs-Fonds ab

Es läuft nicht rund für Goldman Sachs im Kapitalmarktgeschäft, Anleger wenden sich ab

Es läuft nicht rund für Goldman Sachs im Kapitalmarktgeschäft, Anleger wenden sich ab

Foto: © Brendan McDermid / Reuters/ REUTERS

Die Investmentfonds der Wall-Street-Bank Goldman Sachs leiden einem Zeitungsbericht zufolge unter hohen Kapitalabflüssen. Anleger hätten in diesem Jahr bislang geschätzte 26,7 Milliarden US-Dollar (23,4 Milliarden Euro) aus den Fonds der Goldman Sachs Asset Management (GSAM) abgezogen, schreibt die "Financial Times" (FT/Montagausgabe). Dabei stützt sich die Zeitung auf Daten des Analysehauses Morning Star.

Goldman Sachs schnitt demnach so schlecht ab wie kein anderes Fondshaus. Hinter Goldman Sachs folgten laut der Aufstellung die Investmentfonds von Federated Investors mit nur halb so hohen Abflüssen wie bei Goldman Sachs.

Ein Sprecher von GSAM erklärte gegenüber der Zeitung, Investoren hätten vor allem Mittel aus Geldmarktfonds abgezogen. In diesen wird üblicherweise kurzfristig Geld geparkt. Dies verfälsche das Bild, sagte der Sprecher. Wenn man die Geldmarktfonds ausklammere, seien GSAM in diesem Jahr sogar Mittel zugeflossen.

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Die Abflüsse kommen für Goldman Sachs zu einem schwierigen Zeitpunkt. Die Bank hatte wegen schrumpfender Gewinne im klassischen Kapitalmarktgeschäft versucht, die Vermögensverwaltung auszubauen. GSAM steht jedoch unter Druck: Die Einnahmen der Sparte fielen im vergangenen Jahr um 7 Prozent; die Gewinne sanken sogar um 17 Prozent.

Grundsätzlich gehen die Entwicklungen in der Investmentbranche auch an Goldman Sachs nicht spurlos vorbei: Finanzhäuser, die wie die US-Bank auf kostspieliges, aktives Fondsmanagement setzen, haben es zunehmend schwer, weil Anleger immer häufiger zu günstigeren und meist auch erfolgreicheren passiven Investmentlösungen wie beispielsweise ETFs greifen.

Zudem haben der US-Bank in letzter Zeit offenbar negative Meldungen über Stellenabbau und die Schließung ganzer Einheiten geschadet. So zitiert die "FT" aus einer Untersuchung zu Beliebtheit von Investmentmarken, in dem Goldman Sachs  von Platz 15 auf Platz 21 abgerutscht sei.

rei/dpa-afx