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Fünf-Punkte-Plan Was Sie beim Immobilienkauf beachten müssen

Wenn ein Immobilienverband für den Kauf von Immobilien wirbt, kann man gewöhnlich getrost weghören. Wie sagte schließlich schon Investmentlegende Warren Buffett: "Frage niemals einen Frisör, ob Du einen Haarschnitt brauchst."

Ausnahmen bestätigen aber bekanntlich die Regel. Die folgenden Ratschläge des Maklerverbandes IVD zum Thema Immobilien als Altersvorsorge beispielsweise entspringen zwar eindeutig dem Geschäftsinteresse der Haus- und Wohnungsverkäufer. Sie sind aber nach Einschätzung von manager-magazin.de dennoch inhaltlich einwandfrei und zudem - nach einigen redaktionellen Handgriffen - recht sachlich formuliert.

Für Immobilienkäufer, die für später vorsorgen wollen, kann der Fünf-Punkte-Plan, der laut IVD beachtet werden sollte, daher eine gute Hilfe sein:

Lernen Sie die Immobilie kennen

Prüfen Sie vor dem Kauf sorgfältig die Immobilie, um die es geht. Das gilt sowohl für den Wohnraum als auch das Treppenhaus, die Haustechnik, Keller, Dach und die Fassade. All dies sind wichtige Indikatoren für die Beschaffenheit des Objekts.

Wichtig ist dabei mit Blick auf einen möglichen Verkauf ein langfristiges Wertsteigerungspotential. Generell ist anzuraten, dass Sie die Besichtigung mit einem Immobilienfachmann wie zum Beispiel einem Sachverständigen durchführen. Diese können auch Auskunft über einen angemessenen Kaufpreis geben.

Erkunden Sie die Lage

Die Lage der Immobilie muss zu Ihrem Bedarf passen, und zwar auch auf lange Sicht. Achten Sie auf demografische und wirtschaftliche Prognosen für den Standort. Die nähere Umgebung sollte über eine gute Infrastruktur, also beispielsweise Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr oder medizinische Versorgung verfügen.

Merke: Eine gute Lage lässt nicht nur auf Wertsteigerungen hoffen. Sie ist auch dafür ausschlaggebend, wie gut Sie die Immobilie gegebenenfalls vermieten können.

Optimieren Sie die Finanzierung

Bevor Sie eine Immobilie erwerben, müssen sie die Finanzierung klären. Dabei geht es in der Regel darum, einen Kredit aufzunehmen, wofür wiederum ein Mindestmaß an Eigenkapital bereit stehen sollte. Als Faustregel gilt: Käufer sollten mindestens 20 bis 25 Prozent des Immobilienwerts an Erspartem mitbringen.

Insbesondere im aktuellen Niedrigzinsumfeld sollten Sie zudem eine möglichst hohe Tilgungsrate anvisieren. So können Sie den Kredit schneller abbezahlen, wodurch das Risiko sinkt, dass Sie durch Zinssteigerungen in die Bredouille geraten.

Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch auf eine möglichst lange Zinsbindung achten, denn in den nächsten Jahren dürften die Zinsen mit ziemlicher Sicherheit wieder steigen.

Informieren Sie sich gründlich mit allen Unterlagen

Prüfen Sie sorgfältig alle relevanten Unterlagen, die zu dem Objekt zur Verfügung stehen. Dazu gehören in der Regel Mietverträge oder Wohnflächenberechnungen. Zusätzlich sollten Sie vom Vorbesitzer die Teilungserklärung, Hausordnung, Beschlusssammlung und Zuweisung an Sondernutzungsrechten anfordern.

Auch die letzten Protokolle der Eigentümerversammlungen sollten Sie vor einem Kauf einsehen. Darin können Sie anstehende Reparaturen oder Investitionen erkennen, was im Hinblick auf mögliche zusätzliche Kosten in den kommenden Jahren aufschlussreich sein kann.

Kalkulieren Sie präzise und auf lange Sicht

Falls Sie ein Objekt zur Vermietung erwerben wollen, sollten Sie die möglichen Erträge im Vorfeld unbedingt überprüfen. Denn die kontinuierlichen Einnahmen durch eine Vermietung sind die Grundlage für Ihre Rendite.

Ermitteln Sie schon vor dem Kauf, welche laufenden Kosten bei etwaigem Leerstand entstehen. Idealerweise sollten Sie sich auch die Mieterfluktuation sowie und mögliche Mietsteigerungen anschauen.

Vergessen Sie nicht: Im Hinblick auf die Altersvorsorge ist immer die langfristige Betrachtung entscheidend. Dabei gilt es nicht nur die mögliche Rendite, sondern stets auch alle Risiken im Blick zu behalten.